In unserer bislang farbenfrohesten Ausgabe betreten wir Leben und Arbeit des Architekten Francis Kéré, gleichermaßen bekannt für seine lebendige und innovative Architektur, seinen ungewöhnlichen Werdegang und seinem unwiderstehlichen Optimismus.
Kéré’s außergewöhnlicher Lebenslauf führte ihn von Gando, einem abgelegenem Dorf in Burkina Faso in das Westberlin der 1980er Jahre, wo er später Architektur studierte. Für seine Diplomarbeit entwarf Francis Kéré die Schule, die Gando niemals hatte – und schaffte es, sie 2001 mit Hilfe der Dorfgemeinschaft auch tatsächlich zu bauen. Er legte damit den Grundstein für seine Karriere und verwirklichte gleichzeitig sein Verständnis von Architektur als fundamental soziale Tätigkeit.
Seitdem hat Kéré zahlreiche Projekte in und jenseits von Afrika verwirklicht, darunter Schulen, Krankenhäuser, kulturelle Einrichtungen und Installationen, wie beispielsweise 2017 den vielbeachteten Serpentine Pavilion in London. Kéré folgt dabei seiner Vorliebe für regionale Materialien und Gegebenheiten, und löst technische Probleme mit überraschenden und spielerischen Ideen, die seinen Gebäuden eine Art bodenständiger Leichtigkeit verleihen. Alle Details und Entwürfe erzählen von seinem grundlegenden Anspruch, dass Architektur in erster Linie ihren Bewohnern das Leben einfacher und besser machen muss.
Mit mono.kultur sprach Francis Kéré über seinen langen Weg von Afrika nach Berlin, seinen unerschütterlichen Optimismus und was Architekten von einem Baum lernen können.
Gestalterisch haben wir uns an Kéré’s Leitspruch gehalten, mit den gegebenen Umständen zu arbeiten, und die gesamte Ausgabe auf Papieren aus Restbeständen unserer Druckerei gedruckt. Und nicht zu vergessen mit Farben, genauer gesagt den Landesfarben von Burkina Faso, in Verbeugung vor dem Ideal, das kulturelle Identität nicht als Abgrenzung, sondern als gemeinsamen Begegnungspunkt begreift.