Ob wir es wahr haben oder nicht: Brian Eno ist bereits Teil unseres Lebens. Brian Eno, Mit-Gründer der glorreich einflussreichen 1970-er Art Rock Band Roxy Music, und Erfinder eines eigenen musikalischen Genres mit Ambient Music. Aber auch Brian Eno, der über 25 Solo Alben veröffentlicht hat, nebst zahllosen Projekten und Kollaborationen und Film Soundtracks; der aber auch auf Dutzenden von wichtigen Platten seinen musikalischen Fingerabdruck hinterlassen hat – von U2, Talking Heads oder Coldplay, so zum Beispiel – ganz zu schweigen von dem Anfangston von Microsofts Windows 95. Um es kurz zu machen: Enos Einfluss ist so gut wie immer in Hörweite.
Als ob das nicht genug wäre, findet Eno auch noch Zeit und Ideen für Kunst, Theorie, Lehre, politisches Engagement und sogar App Design – was nur beweist, dass Eno die zeitgenössische Variante des Universalgelehrten verkörpert, und dies mit Chutzpe und Charme, sowie natürlich einer scheinbar grenzenlosen Energie and Neugier auf unsere Welt.
Insofern haben wir keinen Moment gezögert, als sich die Möglichkeit ergab, dass Eno’s Tochter Irial mit ihm für uns über das Zusammenspiel von Zeit, Technologie und Musik spricht, mit kleinen persönlichen Anekdoten aus einer Kindheit voller Musik. Entstanden ist ein Gespräch, dass nicht charmanter und persönlich-universeller hätte sein können – und nicht zuletzt auch so perfekt diese typisch Eno-esque Art verkörpert, sich vertrauten Themen von einer neuen Seite zu nähern, stets leichten und doch wohl bedachten Fußes.
Mit mono.kultur sprach Brian Eno über den Einfluss von Technologie auf Kultur, was Väter und Produzenten gemeinsam haben, und warum sie Elvis ‘The Pelvis’ nannten.
Frei inspiriert von Brian Eno’s Interesse an der Wirkung von Kunst auf Gefühle und Stimmungen, haben wir uns mit dieser Ausgabe an einem kleinen Experiment der Farbenlehre versucht: während die Seiten einmal das gesamte Farbenspektrum abtasten, von Gelb zu Blau und zurück, wird nicht nur im Laufe der Zeit die Darstellung des gelben Textes optisch beeinflusst, sondern auch unsere Reaktion auf den Inhalt. So oder so verdient aber diese Ausgabe sicherlich den Titel der buntesten Ausgabe in der kurzen Geschichte von mono.kultur.
Interview von Irial Eno / Einleitung von Jess Gough & Irial Eno / Portrait von Matt Anker / Design von Kai von Rabenau
Bitte beachten: mono.kultur erscheint in englischer Sprache
“But even by its own high standards, this new issue is very strong.”
— MagCulture